Nasenbluten – ein Phänomen mit meist harmlosen Ursachen

vom 4. April 2022
Kinder und Erwachsene, Frauen wie Männer kennen das Problem aus eigener Erfahrung: Scheinbar aus heiterem Himmel tropft und rinnt es hellrot aus der Nase. Der Schreck ist erst einmal groß. Doch keine Sorge, Nasenbluten hat meist harmlose Ursachen.

Pollenallergie

Jetzt in der Heuschnupfenzeit haben besonders viele Menschen mit Nasenbluten zu kämpfen: Durch die Pollenallergie ist die Nasenschleimhaut – wie bei einem grippalen Infekt – entzündet und stärker durchblutet. Zudem sorgt die Allergie für trockene, gereizte Schleimhäute. Auch einige abschwellende Nasentropfen oder -sprays, die die Heuschnupfensymptome lindern, können den Nasenschleimhäuten zusetzen. Daher sollte man diese Mittel nur kurzzeitig verwenden. Ein zu kräftiges Schnäuzen der Nase kann dazu führen, dass feinste Äderchen platzen. Es kommt zu leichten Blutungen, die meist schnell versiegen. TIPP: Beim Naseputzen im Wechsel immer nur ein Nasenloch zuhalten. Das verringert den Druck und macht die Nase trotzdem sauber.

Stürmische Jugend

Kinder und Jugendliche werden oft mit den blutigen Tatsachen konfrontiert. An dem ungewollten nasalen „Aderlass“ ist meist ein gut durchblutetes Gefäßknäuel schuld, das so genannte Kiesselbach-Geflecht. Es befindet sich im vorderen Bereich der Nase, direkt unter der Schleimhautoberfläche an der Nasenscheidewand. Dort kann es sehr leicht verletzt werden – durch allzu ausgelassenes Toben, starkes oder kräftiges Schnauben und in der Nase bohren… Auch hier ist der Spuk meist schnell vergessen. Am besten den Kopf nach vorne hängen lassen, ein kühles Tuch in den Nacken legen, durch den Mund ruhig weiteratmen und die Nase in ein Taschentuch austropfen lassen. Vorsicht: Keine Watte- oder Papierstückchen in die Nase einführen. Sie können beim Herausziehen zum erneuten Aufreißen der Blutgefäße führen.

Risiko Alter

Mit zunehmendem Alter werden die Haut und die Schleimhäute dünner und als weitere Folge können auch die Nasenschleimhäute brüchiger werden. Deshalb haben ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für Nasenbluten. Sie sollten vorbeugen – beispielsweise mit befeuchtenden Nasenspülungen. Auch sollten ältere Menschen auf eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung achten und versuchen, über den Tag verteilt 1,5 bis 2 Liter Wasser zu trinken.

Schnelle Hilfe

Für den SOS-Fall sollte man praktische, fetthaltige Nasenstifte, die die Blutung stillen helfen, in der Hausapotheke haben. Stryphnasal® N Nasenstifte sind zapfenförmig geformt, sodass sie sich leicht in das Nasenloch einführen lassen. Dort üben sie auf die verletzten Blutgefäße einen sanften, mechanischen Druck aus, um so die Gefäße wieder zu verschließen. Bei Körpertemperatur schmilzt der Stift in der Nase. Dadurch wird die trockene, verletzliche Nasenschleimhaut leicht eingefettet und geschmeidig. Nach Stillstand der Blutung lässt sich der Reststift herausziehen, ohne die Wunde wieder aufzureißen. Bei längerem Verbleib in der Nase schmilzt der Stift vollständig ab.

Vorsicht – Vitaminmangel!

Nasenbluten ist auch eine mögliche Nebenwirkung einer falschen Ernährung oder eines Darmproblems. Wer sich mit einer Nulldiät in Bikiniform bringen möchte, extrem einseitig gemüse- und milcharm ernährt, kann einen Vitamin-K-Mangel entwickeln. Vitamin K spielt unter anderem eine zentrale Rolle bei der Blutgerinnung. Die Versorgung mit diesem Vitamin kann auch durch eine Störung der natürlichen Darmflora, bei schweren Magen-Darm-Erkrankungen oder durch die längerfristige Einnahme von Antibiotika gefährdet sein. Beim Arzt kann man seinen Vitamin-K-Spiegel messen lassen, ggf. kurzzeitig eine Vitaminkur machen.

Blutdruck-Kontrolle

Ein Risikofaktor für plötzliches Nasenbluten ist Bluthochdruck. Wer häufig mit Nasenbluten zu kämpfen hat, sollte daher unbedingt seinen Blutdruck kontrollieren lassen. Je mehr Druck in den kleinen Gefäßen herrscht und je langsamer das Blut gerinnt, umso öfter und länger blutet auch die Nase. Man sollte mit seinem Hausarzt über die Behandlung des Bluthochdrucks sprechen.

Achtung!

Menschen, die blutverdünnende Mittel einnehmen müssen, sollten Nasenbluten besonders ernst nehmen. Vielleicht stimmt die Dosierung des Blutverdünners nicht, wenn das Phänomen häufig auftritt, wenn Zahnfleischblutungen zu beobachten sind oder wenn extrem schnell Blutergüsse auftreten, sobald man sich irgendwo gestoßen hat. Zudem lässt sich Nasenbluten bei diesem Personenkreis schlechter eindämmen. Daher sollten Betroffene einen Termin bei ihrem behandelnden Arzt machen.

In sehr seltenen Fällen kann eine Tumorerkrankung der Nasennebenhöhlen Auslöser für starke und häufige Blutungen sein. Wer unter regelmäßigem Nasenbluten (medizinisch Epistaxis) und zusätzlich unter einer eingeschränkten Nasenatmung leidet, sollte einen HNO-Arzt aufsuchen, um die Ursache dafür herauszufinden.

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