Bei Blasenentzündung – Sanfte Hilfe aus der Natur

vom 3. April 2022
Es brennt, es schmerzt, der ständige Harndrang ist mehr als unangenehm: Zwei von drei Frauen haben einmal im Leben eine Blasenentzündung und viele plagen sich sogar mehrmals pro Jahr damit herum. Die Infektion der Harnblase (Zystitis) ist ein typisches Frauenproblem, das aber meist harmlos ist.

Auslöser für die Beschwerden ist meist eine Infektion der Harnwege mit Bakterien. Nur selten sind Viren, Parasiten oder Pilze beteiligt. Die Keime gelangen meist von außen über die Harnröhre in die Blase und führen dort zu einer Entzündung und Reizung der Blasenschleimhaut. Da die Harnröhre bei Frauen kürzer ist als bei Männern, sind die Erreger schneller am Ziel. Das ist ein Grund, weshalb Männer seltener zu einer Zystitis neigen. Entwickeln Männer eine Harnröhrenentzündung, liegt es oft an einer leicht vergrößerten Prostata oder Harnröhrenverengung. Stark betroffen sind auch Diabetiker. Denn ihr Urin enthält reichlich Glukose und ist daher ein guter Nährboden für Bakterien. Und bei Frauen in und nach den Wechseljahren können hormonelle Veränderungen die Scheidenflora beeinträchtigen – auch das kann Blasenentzündungen begünstigen.

Wirksame Hausmittel

Eine leichte Blasenentzündung bekommt man mit sanften Hausmitteln meist gut in den Griff. Deshalb schon bei den ersten Beschwerden, dem ersten Brennen und Ziepen beim Wasserlassen, aktiv werden. Das tut jetzt gut:

Wärme und Ruhe

Bei den ersten Symptomen einer aufkeimenden Blasenentzündung eine Wärmflasche oder ein heißes Kirschkernkissen auf den Unterleib legen, ein zweites zwischen die Oberschenkel. Dazu noch dicke Kuschelsocken überstreifen und so gemütlich unter einer warmen Decke dösen. Die entspannende Wärme bringt eine erste Erleichterung.

Gut durchspülen

Reichliches Trinken ist ein wichtiger Part der Therapie – denn die Blase muss gut durchgespült werden, um die Keime schneller auszuscheiden. Und je mehr der Urin verdünnt wird, desto weniger schmerzt es beim Wasserlassen. Verzichten sollte man aber auf stark gesüßte Getränke – Zucker im Urin ist „Futter“ für Bakterien. Empfehlenswert sind neben stillem Wasser und ungezuckerter Zitronensaft- oder Beerensaftschorle vor allem warme Kräutertees. Birkenblätter, Bärentraubenblätter, Hauhechel und Schachtelhalm sind in vielen speziellen Blasen- und Nierentees enthalten. Sie regen die Nierentätigkeit an und fördern ein Ausscheiden der Krankheitserreger. Über den Tag verteilt trinken und dem Harndrang sofort nachgeben.

Harn neutralisieren

Wenn der Urin stark brennt, sollte der Säure-Basen-Haushalt normalisiert werden, sodass der Urin basisch wird. Hierzu zweimal täglich einen Stick Basen-Thohelur® Z (Apotheke, PZN 04709497) einnehmen. Die Sticks mit basisch wirkenden Mineralverbindungen neutralisieren den Urin, was das Brennen beim Wasserlassen vermindert.

Lebensmittel, die säurebildend sind, wie Fleisch- und Wurstwaren, ungegärte Milchprodukte, Kaffee, Weißmehl und Süßigkeiten, sollte man ein paar Tage von seinem Speiseplan streichen. Besser sind basenbildende Lebensmittel wie Gemüse, Früchte und Kartoffeln, da sie auch den Harn alkalisch machen. In alkalischem Harn können sich Bakterien nicht so gut vermehren.

Naturapotheke

In der Naturheilkunde bewährt hat sich ein homöopathisches Mittel mit Auszügen von Rittersporn (Delphinium staphisagria), Espe (Populus tremuloides), Kuhschelle (Pulsatilla pratensis), Sägepalmenfrüchten (Serenoa repens) und Stechwinde (Smilax). Diese Mischung (z.B. Urotruw® N, rezeptfrei in der Apotheke) fördert die Blasengesundheit, stärkt die Abwehr der Harnwege und erleichtert das Wasserlassen. Bei akuten Beschwerden alle halbe bis ganze Stunde – höchstens 6mal täglich – je 5 Tropfen Urotruw® N einnehmen. Wer zu häufigen Blasenentzündungen neigt, kann Urotruw® N auch vorbeugend als Kur verwenden – dafür 4 Wochen lang 1 bis 3-mal täglich 5 Tropfen einnehmen. Urotruw® N eignet sich zur Behandlung von Blasenentzündungen von Frauen und Männern.

Vitamine tanken

Eine starke Abwehr wird besser mit einer Entzündung fertig – mit Vitaminen, wie sie in frischem Obst und Gemüse reichlich enthalten sind, kann man sein Immunsystem unterstützen. Gut für eine gesunde Darmflora und damit für die Immunabwehr ist auch Naturjoghurt.

Ansteigendes Fußbad

Diese Therapie wirkt über die Fußreflexzonen und steigert die Abwehr. Sie sollte mindestens zwei Mal täglich durchgeführt werden.

So geht’s: 1,5 l Wasser in einem Wasserkocher aufkochen und bereit stellen. Zusätzlich etwa 34 Grad warmes Wasser in eine große Schüssel geben, in der beide Füße ausreichend Platz haben. Füße in das warme Wasser tauchen. Sobald man sich an die Temperatur gewöhnt hat, gießt man aus dem Wasserkocher ein wenig von dem heißen Wasser ganz vorsichtig hinzu. Hat man sich auch an die neue Temperatur gewöhnt, wird wiederum heißes Wasser zugegeben. Das Fußbad so nach und nach auf 42 Grad ansteigen lassen. Achtung: Aufpassen, dass man sich nicht die Füße verbrennt, aber ordentlich rot sollten sie schon werden.

Angenehmer Nebeneffekt: Schmerzen und Krampfbeschwerden im Bereich der Blase bilden sich bereits während der Durchführung des ansteigenden Fußbades spürbar zurück.

Wann zum Arzt?

Halten die Beschwerden mehr als 5 Tage lang an, stellt sich Fieber und/oder Schüttelfrost ein, oder bemerkt man Blut im Urin, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen. Eine schwere Blasenentzündung kann zu möglichen Komplikationen führen, eventuell eine Nierenbeckenentzündung auslösen. Der Arzt wird ggf. Antibiotika verschreiben. 

So beugen Sie vor

  • Verkühlung und eine geschwächte Immunabwehr spielen den Erregern in die Hand. Sie können sich leichter einnisten. Man sollte sich nicht auf einen kalten Untergrund setzen, an kühlen Tagen ein Unterhemd tragen und stets für warme Füße sorgen. Den nassen Badeanzug sofort ausziehen und gegen einen trockenen wechseln.
  • Wer für Blasenentzündungen besonders anfällig ist, sollte am besten Baumwollunterwäsche tragen und diese bei mindestens 60 Grad Celsius waschen, damit Keime abgetötet werden.
  • Auf zu enge Slips verzichten: Sie reizen den Schambereich unnötig.
  • Eine übertriebene Intimhygiene schwächt die natürliche Abwehr der Harnwege gegen die Bakterien. Normales Waschen mit Wasser und eventuell milde Seife sind vollkommen ausreichend. Spezielle Intimwaschlotionen sind unnötig.
  • Nach dem Toilettengang den Po immer von der Scheide zum After abwischen, damit keine Darmkeime in die Scheide gelangen können.
  • Harndrang nicht zurückhalten, sondern rasch auf die Toilette gehen. Das erschwert Bakterien, sich in der Blase anzusiedeln. Beim Wasserlassen sollte die Blase vollständig entleert werden. Dafür entspannt nach hinten lehnen. Eine vorgebeugte Haltung beim Toilettengang behindert die totale Entleerung der Blase.
  • Das Immunsystem stark halten, indem man sich vitaminreich ernährt und seine Abwehr auch mit Wechselduschen unterstützt.

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